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Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin

Große Theaterfiguren von Franz Conrad Linck, Frankenthal 1765
Okeanos: Blaumarke „CT“ mit Krone und zwei Punken unter Glasur;
Ritzzeichen „f No2“ (selbe Ritzmarke wie bei Okeanos den den Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim); Höhe: 28 cm
Tethys: Blaumarke „CT“ mit Krone und zwei Punkten unter Glasur; Höhe: 26,5 cm

Provenienz: Sammlung Heinrich Peter, Heidelberg

Beschreibung


Bei dem Figurenpaar handelt es sich um ein „geborenes“ Paar. Größenverhältnisse und die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt.

Okeanos und Tethys zählen nicht nur zu den Hauptwerken des kurpfälzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck, sondern auch zu den Höhepunkten der europäischen Porzellanplastik schlechthin (Beaucamp-Markowsky, S. 400). Sie gelten als Höhepunkte des ausklingenden Rokoko. Dr. Erika Pauls-Eisenbeiss, die große Sammlerin und Kennerin, beschreibt sie in ihrem Katalog (S. 192) wie folgt: „possibly the most brillant products of the baroque version of the antique“.

 

Okeanos und seine Ehefrau Tethys – die Götter des Meeres in der antiken Mythologie
Linck, der als Porzellanmodelleur gleichberechtigt neben Kaendler und Bustelli steht, hat die majestetische Haltung des Gottes und die anmutende Grazie der Göttin höfisch theatralisch in Szene gesetzt. Er ließ sich in der Tat von einem Kostümentwurf zu einem Balett von Louis-René Boquet (datiert 1760) inspirieren. Alain Charles Gruber hat die Entwurfszeichnung für Okeanos entdeckt und sie 1971 erstmals in den Keramikfreunden der Schweiz (Ausgabe 82, S. 24) publiziert.

Ein der Tethys ähnlicher Kostümentwurf existiert ebenfalls von Boquet, worauf Beaucamp-Markowsky (S. 404 ) aufmerksam gemacht hat (veröffentlicht im Ausstellungskatalog Fontainebleau 2005, S. 109, Nr. 61).

Offen ist die Frage, wie die Entwürfe oder deren Kopien an den kurpfälzischen Hof gelangt sind. Es ist bekannt, dass die Arbeiten Boquets, dem „Dessinateur en chef des habits“ von Ludwig XV., an den europäischen Höfen sehr beliebt und begehrt waren (Beaucamp-Markowsky S. 400). Boquet hatte einen solchen Rang und Namen, dass Kopien seiner Arbeiten gefertigt und an die Höfe verkauft wurden.

 

Vergleichsstücke geborener Paare (gesichert)

  • Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Schweiz (Katalog Bd. II, S. 192 – 195)
  • Schloß Mannheim (Aus Markgräflichen Besitz, Ausstellungskatalog „Was bleibt.“ Schwetzingen 1996, S. 94)
  • Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg („Porzellan – Glanzstücke der sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg“ 2006, Johanna Lessmann (Hrsg.) S. 100)

 

Literatur


Pauls-Eisenbeiss, Erika: German Porcelain of the 18th Century, The Pauls-Eisenbeiss Collection. London 1972

Beaucamp-Markowsky, Barbara: Frankenthaler Porzellan. Band I. Die Plastik.. München 2008

Atterbury, Paul J.: European Pottery & Porcelain. New York 1979

Gruber, Alain Charles: Le modèle inconnu d’une figurine de Frankenthal. In: Keramik-Freunde der Schweiz. Nr. 82, 1971

Werhahn, Maria Christiane: Der kurpfälzische Hofbildhauer Franz Conrad Linck. Mannheim 1999

Bildergalerie


Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin
Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin
Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin
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Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin
Okeanos und Tethys, Gott des Meeres und seine Gemahlin
  • Beschreibung

    Bei dem Figurenpaar handelt es sich um ein „geborenes“ Paar. Größenverhältnisse und die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt.

    Okeanos und Tethys zählen nicht nur zu den Hauptwerken des kurpfälzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck, sondern auch zu den Höhepunkten der europäischen Porzellanplastik schlechthin (Beaucamp-Markowsky, S. 400). Sie gelten als Höhepunkte des ausklingenden Rokoko. Dr. Erika Pauls-Eisenbeiss, die große Sammlerin und Kennerin, beschreibt sie in ihrem Katalog (S. 192) wie folgt: „possibly the most brillant products of the baroque version of the antique“.

     

    Okeanos und seine Ehefrau Tethys – die Götter des Meeres in der antiken Mythologie
    Linck, der als Porzellanmodelleur gleichberechtigt neben Kaendler und Bustelli steht, hat die majestetische Haltung des Gottes und die anmutende Grazie der Göttin höfisch theatralisch in Szene gesetzt. Er ließ sich in der Tat von einem Kostümentwurf zu einem Balett von Louis-René Boquet (datiert 1760) inspirieren. Alain Charles Gruber hat die Entwurfszeichnung für Okeanos entdeckt und sie 1971 erstmals in den Keramikfreunden der Schweiz (Ausgabe 82, S. 24) publiziert.

    Ein der Tethys ähnlicher Kostümentwurf existiert ebenfalls von Boquet, worauf Beaucamp-Markowsky (S. 404 ) aufmerksam gemacht hat (veröffentlicht im Ausstellungskatalog Fontainebleau 2005, S. 109, Nr. 61).

    Offen ist die Frage, wie die Entwürfe oder deren Kopien an den kurpfälzischen Hof gelangt sind. Es ist bekannt, dass die Arbeiten Boquets, dem „Dessinateur en chef des habits“ von Ludwig XV., an den europäischen Höfen sehr beliebt und begehrt waren (Beaucamp-Markowsky S. 400). Boquet hatte einen solchen Rang und Namen, dass Kopien seiner Arbeiten gefertigt und an die Höfe verkauft wurden.

     

    Vergleichsstücke geborener Paare (gesichert)

    • Sammlung Pauls-Eisenbeiss, Schweiz (Katalog Bd. II, S. 192 – 195)
    • Schloß Mannheim (Aus Markgräflichen Besitz, Ausstellungskatalog „Was bleibt.“ Schwetzingen 1996, S. 94)
    • Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg („Porzellan – Glanzstücke der sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg“ 2006, Johanna Lessmann (Hrsg.) S. 100)

     

  • Literatur

    Pauls-Eisenbeiss, Erika: German Porcelain of the 18th Century, The Pauls-Eisenbeiss Collection. London 1972

    Beaucamp-Markowsky, Barbara: Frankenthaler Porzellan. Band I. Die Plastik.. München 2008

    Atterbury, Paul J.: European Pottery & Porcelain. New York 1979

    Gruber, Alain Charles: Le modèle inconnu d’une figurine de Frankenthal. In: Keramik-Freunde der Schweiz. Nr. 82, 1971

    Werhahn, Maria Christiane: Der kurpfälzische Hofbildhauer Franz Conrad Linck. Mannheim 1999

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